Die Idee, langjähriges ehrenamtliches Engagement mit Rentenpunkten zu belohnen, klingt zunächst gerecht. Doch aus finanzieller Sicht birgt sie erhebliche Probleme. Das deutsche Rentensystem funktioniert nach dem Äquivalenzprinzip: Wer Beiträge einzahlt, erwirbt Ansprüche. Werden Rentenpunkte jedoch ohne entsprechende Beitragszahlungen vergeben, entsteht eine zusätzliche Belastung für die Rentenkasse. Diese müsste entweder über höhere Beiträge der Erwerbstätigen oder über Steuermittel ausgeglichen werden – beides wäre finanziell schwer zu rechtfertigen. Zudem würde eine solche Regelung das Grundprinzip der gesetzlichen Rente verwässern, die auf Erwerbsarbeit und Beitragszahlungen basiert. Auch gegenüber denjenigen, die ihr Einkommen durch Arbeit erwirtschaften und regelmäßig Beiträge leisten, wäre dies ein ungerechtes Signal. Die finanzielle Anerkennung ehrenamtlicher Tätigkeiten sollte daher außerhalb des Rentensystems erfolgen, etwa durch steuerliche Vorteile oder gezielte Förderprogramme, um die Stabilität der Rentenversicherung nicht zu gefährden.
| Antrag: | Ehrenamt stärken – Jugend unterstützen, Gesellschaft gestalten |
|---|---|
| Antragsteller*in: | Robert Scheffler (Sektion Heidelberg) |
| Status: | Angenommen |
| Eingereicht: | 11.10.2025, 13:31 |
